Berlin, 16.03.2007
Nach langer Diskussion hat sich der Großteil der TeBe-Fans entschlossen, das Spiel gegen den BFC Dynamo nicht zu besuchen, um - gerade während der BFV Woche gegen Gewalt und Rassismus - auf die untragbaren Zustände beim und rund um den BFC Dynamo hinzuweisen.
Wir möchten hiermit unserem Trainer, der Mannschaft und dem Betreuungsstab versichern, dass die Fans, die ausnahmsweise nicht zum Spiel anreisen, gleichwohl mit dem Herzen bei ihnen sind. Wir werden zum Zeitpunkt des Spieles unsere A-Jugend Mannschaft im Mommsenstadion anfeuern, den Liveticker aus dem Jahnsportpark über die Anzeigentafel im Auge behalten und sind uns sicher, dass unsere Mannschaft auch ohne unsere Hilfe die drei Punkte entführt.
Seit Jahren begleitet viele Fans ein gewisses Unbehagen, wenn der BFC bei ihnen spielt oder sie zu Dynamo reisen müssen. Auch wir mussten in vielen Jahren Oberliga ein ums andere Mal unangenehme Erfahrungen machen.
Wir haben keine Lust mehr zu einem Spiel zu gehen bei dem sich offensichtlich Zuschauer aufhalten, die dem rechtsradikalen Spektrum und/oder dem so genannten Hooliganbereich zuzuordnen sind und rassistische und diskriminierende Sprechchöre ertragen zu müssen. Diese (siehe zuletzt beim Oberligahallenturnier) sind ebenfalls keine Seltenheit bei Begegnungen mit dem BFC.
Seit Jahren ist nicht zu spüren, dass sich die Situation bei Spielen des BFC substanziell ändert und normalisiert. Im Gegenteil. Im Vorstand des BFC sitzt inzwischen mit Peter Meyer einer der Platzstürmer von Babelsberg, der Verein nimmt Sponsorengelder von Firmen aus dem "Hells Angels" - und Hooliganspektrum. Der Präsident Mario Weinkauf, eigentlich angetreten, um den Verein von eben jenem Image zu befreien scheint mit seiner Strategie gescheitert. Schon am 9.September 2006 sagte er der Berliner Zeitung: "Ich wollte diese Leute nicht mehr beim BFC aber jetzt geht es dem Verein so schlecht, dass er weiterhin auf deren Zuwendungen angewiesen ist. Schon ich musste zuletzt sagen: Augen zu, und das Geld nehmen."
Statt die Zustände und Probleme beim BFC ein für alle mal zu beenden, und sich mit den immer wiederkehrenden Ereignissen und Vorwürfen auseinanderzusetzen, verstärkt sich für einen Beobachter von außen mehr und mehr der Eindruck, dass sich der Verein in eine "Opferrolle" zurückzieht. Frei nach dem Motto: Schuld an den Zuständen sind nicht wir. Vielmehr werden nur gesellschaftliche Realitäten widergespiegelt. Die Öffentlichkeit in Form der uns nicht wohlgesonnenen Medien, Gutmenschen oder sonstige Personen anderer Vereine tut ihr übriges um ein bestimmtes Bild des BFC zu entwerfen.
Hiermit macht es sich der Verein viel zu einfach!
Wir sehen nur noch die Möglichkeit dem BFC durch Entzug unserer Eintrittsgelder klar zu machen, dass sich etwas ändern muss. Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass sich im Umfeld des BFC Dynamos massiv Personen aus der rechtsradikalen und der Hooligan - Szene tummeln.
Unser Verständnis von Fußball ist ein gänzlich anderes. Wir wollen Spaß am Fußball, ohne Gewalt, ohne Rassismus und mit der Möglichkeit in anderen Stadien wie Gäste behandelt zu werden, so wie wir auch alle Gästefans im Mommsenstadion willkommen heißen, solange sie nicht auf Gewalt aus sind oder sich rassistisch äußern.
Wir grüßen die aufrechten, antirassistischen Fans des BFC, die sich an den Zuständen in ihrem Verein genauso stören wie wir und hoffen, dass sie in den kommenden Jahren die Möglichkeit finden in ihrem Verein etwas zu verändern.
Die TeBe-Fans (nicht nur) aus Block E